Oxidativer Stress und seine Rolle im Alterungsprozess

Es gibt viele Faktoren, die am Alterungsprozess beteiligt sind, aber eine Sache, die die Wissenschaft im Auge hat, ist oxidativer Stress. Es ist ein biochemisches Ungleichgewicht, das durch so kleine Ursachen wie nicht genügend Selen entstehen kann. Lesen Sie hier mehr über den lebenswichtigen Mikronährstoff.

Alle Menschen altern. Es ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens. Wie schnell eine Person altert, hängt von verschiedenen Faktoren wie Genetik, Lebensstil, Bewegung und Ernährung ab. In der Tat gibt es einen bestimmten Mikronährstoff in unserer Ernährung, der die Wissenschaftler zunehmend fasziniert. Dieser Nährstoff heißt Selen. Wir brauchen eine ausreichende Menge an Selen, um eine Vielzahl verschiedener Abwehr- und Reparaturmechanismen im Körper aufrechtzuerhalten. Eine der wirklich entscheidenden Aufgaben von Selen - wenn es um das Altern geht - ist seine Fähigkeit, uns vor oxidativem Stress zu schützen.

Wie Selen oxidativen Stress bekämpft

In einer kürzlich erschienenen wissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel "Selenstatus bei älteren Menschen: Langlebigkeit und altersbedingte Krankheiten" haben sich irische, französische und belgische Forscher speziell mit Selen und seiner inhärenten Fähigkeit zum Schutz vor oxidativem Stress befasst. Der im vergangenen Jahr im wissenschaftlichen Fachmagazin „Current Pharmaceutical Design“ veröffentlichte Artikel beschreibt, wie Selen dabei hilft, eine Vielzahl von selenabhängigen Enzymen zu unterstützen. Die als Selenoproteine bezeichneten Enzyme schützen die Zellen vor den Gefahren von oxidativem Stress.

Schützt gesunde Zellen

Grundsätzlich ist oxidativer Stress eine Situation, in der der Körper von einer Überzahl potenziell schädlicher, gewebefreier Moleküle überwältigt wird, die gesunde Zellen zerstören und zu körperlicher Schädigung führen können. Freie Radikale sind ein normales Nebenprodukt des zellulären Energiestoffwechsels - ähnlich wie Autoabgase. Der Körper ist normalerweise in der Lage, mit freien Radikalen umzugehen, sodass sie keinen Schaden anrichten. Es sind unsere eingebauten Abwehrmechanismen, die sich um diese Arbeit kümmern. Wenn wir jedoch älter werden, neigen diese Mechanismen dazu, sich zu verschlechtern und zu verlangsamen. Wenn zu wenig Selen im Blut vorhanden ist, um die schützenden Selenoproteine aufzubauen, können diese möglicherweise ihre zugewiesenen Aufgaben nicht ausführen.

Die Europäer bekommen zu wenig Selen

In weiten Teilen Europas ist es besonders kritisch, dass der Selengehalt in der Nahrung geringer ist als in anderen Teilen der Welt. Der europäische Agrarboden ist von Natur aus selenarm. Moderne Anbaumethoden entziehen dem Boden viele Nährstoffe, so dass der Selengehalt in Kulturpflanzen und in der gesamten Nahrungskette nicht so hoch ist, wie er idealerweise sein sollte. Eine Möglichkeit, diesen Mangel an Selen in der Nahrung auszugleichen, besteht darin, eine tägliche Nahrungsergänzung zu sich zu nehmen. Das Erreichen der empfohlenen Einnahmemenge macht nachweislich einen Unterschied aus.

Verbesserte Lebensqualität

Ein durchschnittlicher Europäer erhält durch eine ausgewogene Ernährung täglich 40-50 Mikrogramm Selen. Aber eine schwedische Studie mit gesunden, älteren Männern und Frauen hat gezeigt, dass es sich lohnt, viel mehr Selen zu sich zu nehmen. Die Studie (KiSel-10), die 2013 im „International Journal of Cardiology“ veröffentlicht wurde, wurde mit 443 Personen durchgeführt. Die Wissenschaftler teilten der Gruppe per Zufallsprinzip entweder 200 Mikrogramm Selen (SelenoPrecise) und 200 mg Coenzym Q10 (Bio-Qinon Gold) täglich oder dem Placebo zu. Die Teilnehmer nahmen ihre Ergänzungen täglich für fünf Jahre ein. Danach konnten die Wissenschaftler den Unterschied zwischen den beiden Gruppen deutlich erkennen. Die Lebensqualität in der aktiven Behandlungsgruppe hatte sich signifikant verbessert, was darauf hindeutet, dass Selen ein Schlüsselelement für die Aufrechterhaltung einer normalen Gesundheit im Alter ist. Die Fähigkeit des Nährstoffs, vor oxidativem Stress zu schützen und zur normalen Immunfunktion beizutragen, stellen zwei Schlüsselfaktoren dar.

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